Im heutigen Blog geht es um meine Preisgestaltung als freiberuflicher Fotograf.

Als ich 2010 meine freiberufliche Tätigkeit angemeldet habe, stand ich vor einer schwierigen Entscheidungsfindung – meiner Preisgestaltung. Was macht einen Preis aus? Warum gibt es so unterschiedliche Preise? Was ist zu teuer? Was ist zu billig? Was ist richtig und was ist falsch?

Um mich zu orientieren, schaute ich mich bei anderen Fotografen um welche Preise sie nehmen. Bei vielen Internetseiten standen Aussagen wie „Jeder Job ist einmalig und deshalb finden wir einen individuellen Preis.“ Bitte?! Dann kann ich diesen Punkt auch auf meiner Seite auch weglassen. Die Aussage vermittelt mir den Eindruck, dass je nach „Nase“ mehr oder weniger genommen wird, jedoch immer das maximale – es sollte fair und nachvollziehbar sein.Ich wollte es transparent gestalten, in individuell buchbaren Paketen.

Ich fand jedoch auch konkrete Aussagen im Internet und passte meine Preisgestaltung darauf hin an. Ich bot die Möglichkeit an, individuell sich sein eigenes Paket zusammen zu schnüren – bestehende aus AnfahrtFotografie und Bearbeitung. Das hat sich für eine gewisse Zeit auch gut gemacht, ich dachte damit was durchdachtes anbieten zu können. Ich habe jedoch gemerkt, dass einige Veranstaltungen in der Hinsicht nicht rentabel sind. Es hat sich erst für mich gerechnet, wenn jemand mindestens 2 Stunden bucht. Sollte nun jemand wenig Anfahrt und „nur“ eine halbe Stunde buchen – z.B. nur eine Trauung und ein Gruppenbild, war das für mich nicht rentabel.

Von nun an habe ich Komplettpakete angeboten, welche schon Fotografie und Anfahrtkilometer und eine Übergabe digital oder auf DVD beinhalten. Diese Pakete habe ich auf Erfahrungsbasis zusammengestellt.

Aber weshalb ist ein Betrag von 100€ nicht rentabel? Für eine halbe Stunde inkl. Anfahrt ist das ja wohl schon genug?! Nein, ist es leider nicht – was folgende Gründe hat.

  1. Die Technik kostet Geld! Um einen kleinen Einblick zu bekommen, was eine Ausrüstung kostet – dabei bin ich sicher nicht TOP ausgerüstet und die Preise sind nach oben offen – möchte ich zusammenfassend sagen, dass eine gute Kamera in der Anschaffung mindestens 1.500€ kostet – davon habe ich 2. Die entsprechenden Objektive um für jede Situation gewappnet zu sein, kosten auch Geld – ich sehe es als Investition. Ultraweitwinkel (1.800€)Standard(2.200 €)Teleobjektiv (2.100€) und Festbrennweite (400€). Das sind schon etwa 10.000€ – ohne die Zusatztechnik mitzuzählen. Sicherlich sind das Einmalpreise, jedoch sind sie eine Anschaffung für die ich erst einmal Geld investiere. Ganz zu schweigen von den laufenden Kosten, welche für Wartung, Reparatur (ja, es geht auch mal Profi-Zubehör defekt) und Versicherung weggehen.
  2. Zeit ist nicht zu ersetzen! Bei jedem Fotografieauftrag ist es nicht nur die Zeit vor Ort – auch die Fahrt sowie für Nachbearbeitung. Diese Zeit wird gern übersehen. Bei einem 3 Stündigen Fotoauftrag kann es auch passieren, dass ich schon mal 2 Stunden für die Nachbearbeitung benötige – welche ich je nach jetzigem Paket schon in die Berechnung einfließen lasse.
  3. Der Weg ist nicht umsonst! Wie überbrücke ich den Weg zu meinem Fotoauftrag? Mit meinem Fahrzeug – was mir keiner schenkt. Laufende Kosten für Leasing und Versicherung – was aber auch zur Mobilität gehört und ich über die Fotografie finanziere.
  4. Die liebe Steuer! Was bleibt von 100€ wenn ich die Steuer abziehe? Richtig, 84€. 19% meines Umsatzes gehen an den Staat – weil ich mich in die Welt der Selbständigkeit gewagt habe. Als Gegenleistung darf ich meiner Tätigkeit nachgehen. Das klingt doch fair. Gut, ich darf meine Einkäufe für die Fotografie gegenrechnen – jedoch muss ich einen Gewinn laut Finanzamt einstreichen – was nicht immer leicht ist.
  5. Die Erfahrung! Du möchtest jemanden haben, der Fotos von Deiner Veranstaltung, Hochzeit, Geburtstag oder anderen Feierlichkeit oder Events anfertigt und dich darauf verlassen, dass du es zum Schluss nicht bereust? Die Erfahrung habe ich mir mit der Zeit angeeignet. Jeder sollte die Chance haben sich zu erproben und zu verbessern, jedoch sollten wichtige Momente Personen übertragen werden, die mit verschiedenen schwierigen Situationen Erfahrung haben und wissen damit umzugehen. Angefangen vom indirektem blitzen damit keine hässlichen Schlagschatten auftreten bis hin zu der Sicht für Dinge die einer anderen Person verborgen bleiben um zauberhafte Momente festzuhalten.

Du erwirbst also nicht nur einen Fotografen für eine gewisse Zeit, du bekommst ein individuelles Gesamtpaket welches aus mindestens folgenden Vorteilen für Dich besteht:

  • Sicherheit | Ein Preis in dem alles enthalten ist.
  • Bequemlichkeit | Unkomplizierte Kommunikation und Umsetzung.
  • Prestige | Du kannst Deine Fotos mit stolz Deinen Freunden oder Deiner Familie zeigen.
  • Erfahrung | Welche ich anwende um in jeder Situation das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
  • Individualität | Du bekommst ein Ergebnis, welches sich immer von anderen unterscheidet.
  • Spaß | Am fotografieren und fotografiert werden.

Diese Aufzählung soll eine Erläuterung sein, wofür ein Preis steht. Man kann ein Auto für 9.900 € oder auch für 39.900 € erwerben. 4 Räder haben beide, der Komfort, Platz, Sicherheit und der Fahrspaß sind jedoch unterschiedlich. Der heutige Artikel soll Dir aufzeigen, dass Leistung nicht ungerechtfertigt seinen Preis hat. Ob Du Dich nun für mich entscheidest oder Deine Prioritäten anders setzt kann ich Dir nicht abnehmen, jedoch weiß ich aus Erfahrung, dass man viele Dinge ersetzen kann, jedoch keine Fotografien von Momenten die nicht so schnell oder gar nicht mehr wiederkommen. 😉


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  7. Februar 2017
  Kategorie: Blog

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